Sebastião Salgado in München

Ein Eisberg zwischen Paulet Island und den Süd-Shetlandinseln auf dem Weddel-Meer. Antarktische Insel. 2005 © Sebastião Salgado, Amazonas Images, Kunstfoyer.

Sebastião Salgado, ehemaliger Kriegs- und Krisenfotograf und früheres Mitglied der Agentur Magnum, ist einer breiten Öffentlichkeit durch den preisgekrönten Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ (Regie: Wim Wenders, 2014) bekannt geworden.

Das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung in München präsentiert seit dem 9. Oktober 2015 die Fotoausstellung „Genesis“. Das Genesis-Projekt ist Sebastião Salgados Appell an die Zivilisation, einen Teil des Planeten in seiner Ursprünglichkeit und faszinierenden Diversität zu bewahren.

46 Prozent der Landmasse auf der Erde sind immer noch so unberührt wie am Tag der Schöpfung und haben sich in der Erdgeschichte kaum verändert. Innerhalb von acht Jahren unternahm Sebastião Salgado 32 Reisen in diese Gebiete – zu Fuß, im Faltkanu, mit dem Schiff, im Fesselballon und in kleinen Propellerflugzeugen. Er war unterwegs in klimatischen Extremen und unwegsamen Gebieten fernab jeglicher Zivilisation.

Die Ausstellung umfasst rund 250 großformatige Fotografien. Zu sehen sind faszinierende, unberührte Naturräume, die dem Zugriff unserer modernen Zivilisation bisher entgangen sind. Neben der Tier- und Pflanzenwelt fotografierte Salgado auch indigene Völker. Die Ausstellung wurde von seiner Frau Lélia Wanick Salgado kuratiert, sie tourt weltweit und ist im Kunstfoyer München noch bis 24. Januar 2016 zu sehen. Im Taschen Verlag ist der gleichnamige Katalog erschienen (520 Seiten, ISBN: 978-3-8365-4259-3).

Formal bestechen seine Fotografien durch feine Schattierungen und Grauabstufungen sowie starke Hell-Dunkel-Kontraste. Aufgrund der bewussten, ruhigen Komposition aus klaren Strukturen, Linien und Formen üben seine Bilder eine starke Anziehungskraft aus. Salgado wurde mit zahlreichen Fotopreisen ausgezeichnet – unter anderem mit dem Eugene Smith-, dem Hasselblad- und dem Oskar Barnack-Preis. Salgado lebt und arbeitet in Paris.

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